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Insekten als effiziente Proteinquelle

ForFarmers News ForFarmers News20-12-2022

Insekten sind die Müllsammler der Natur. Was andere Tiere nicht fressen, wandeln sie in Eiweiß, Energie und andere Nährstoffe um. ForFarmers arbeitet an zwei verschiedenen Anwendungen von Insekten: als Futtermittelquelle und als potenzielle Verarbeiter von Restströmen. Christiaan Buitink (Nutritionist und Produktmanager Geflügel) sieht viele Möglichkeiten: „Dank der Insekten kann man Restströme nutzen, die Schweine oder Hühner nicht fressen, und gleichzeitig eine natürliche Proteinquelle für dieselben Schweine und Hühner schaffen.“

Suche

Christiaan Buitink
Christiaan Buitink

ForFarmers ist auf der Suche nach Protein- und Fettquellen, die ihren Nachhaltigkeitszielen entsprechen. Christiaan stellt fest, dass die Rolle der Insekten bei dieser Suche immer wichtiger wird. „Einerseits gibt es Möglichkeiten, Insekten als Rohstoff für Tierfutter zu verwenden, für Geflügel und Schweine. Auf der anderen Seite hat ForFarmers auch einen großen Zweig, in dem Restströme aus der Lebensmittelindustrie als Futtermittel an Tiere gehen. Insekten könnten dabei eine wichtige Rolle spielen, wenn wir sie mit diesen Restströmen füttern können.“

Zuverlässig und berechenbar

Für die optimale Nutzung von Insekten als Futtermittelrohstoff für Nutztiere sind Christiaan und seine Kollegen am Nutrition Innovation Center (NIC) auf dem richtigen Weg: „Wir haben Versuche durchgeführt, um zu untersuchen, wie Masthähnchen und Legehennen auf Futtermittel aus Insektenprodukten reagieren. Dabei konnten wir keine spektakulären Auswirkungen auf die Leistung der Tiere feststellen. Das ist genau das richtige Zeichen für uns: Es beweist, dass wir den Rohstoff gut bewerten, ihn zuverlässig in das Futter einarbeiten können und dass die Leistung der Hühner mit diesem Futter vorhersagbar ist.“

Gemeinsam Werte schaffen

Auch zusammen mit Partnern sucht ForFarmers nach den Möglichkeiten, die Insekten bieten. Christiaan: „Gemeinsam mit Protix, Wageningen Livestock Research, Esbro und Venik untersuchen wir, welche Insektenprodukte einen Mehrwert in der Kette schaffen können. Diese Forschung befindet sich jetzt in der Phase, in der die Insektenprodukte dem Hähnchenfutter in den Betrieben beigemischt werden. Auf diese Weise hoffen wir, einen Einblick in die Leistung der Tiere mit diesem Futter zu bekommen. Dabei untersucht Esbro, ob es innerhalb der Kette möglich ist, den Mehrpreis für dieses Futter zu erhalten. Schließlich fressen Hühner von Natur aus Insekten, was bei den Verbrauchern gut ankommt.“

Stolpersteine

Viehfutter, das Insektenprodukte enthält, ist derzeit relativ teuer im Vergleich zu herkömmlichen Futtermitteln. Laut Christiaan liegt das zum Teil daran, dass Insekten heute hauptsächlich in Haustier- und Fischfutter verarbeitet werden. „In diesem Markt gibt es einfach größere Gewinnspannen. Privatpersonen können höhere Preise zahlen als Viehzüchter.“ Ein weiterer Stolperstein für Insektenprodukte ist die aktuelle Gesetzgebung. „Insekten sind jetzt per Gesetz mit Schweinen, Hühnern und Kühen gleichgestellt. Deshalb darfst du ihnen nur bestimmte Rohstoffe füttern, die auch für diese anderen Tiere geeignet sind. Viele Restströme, die als Insektenfutter geeignet sein könnten, fallen nicht darunter.“

Der Einfluss der Gesetzgebung ist groß

Wir haben letztes Jahr gesehen, dass eine Gesetzesänderung die Arbeit mit Insekten interessanter machen kann: „Seitdem dürfen tierische Proteine, die nicht in Lebensmitteln für Menschen verarbeitet werden, als Tierfutter verwendet werden. Auch Insekten fallen unter diese tierischen Proteine und das bietet Chancen. Doch so weit sind wir noch nicht. Restströme, die derzeit nicht an Insekten verfüttert werden dürfen, werden vernichtet oder vergoren. Wenn wir diese Ströme an Insekten verfüttern dürfen, können wir einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen. Schließlich reduziert man so die Emissionen, die bei der Verarbeitung dieser Restströme entstehen, und man erzeugt mehr tierisches Eiweiß.“

Chancen für Insekten

Christiaan sieht weitere wichtige Chancen für Insekten auf der Produktionsseite: „Durch Größenvorteile und eine effizientere Produktion werden die Produktionskosten sinken und sie werden für die Tierhalter erschwinglich. Vor allem, wenn die produzierten Mengen die Nachfrage nach Tier- und Fischfutter übersteigen.“ Diese effizientere Produktion wirkt sich auch auf die Insekten selbst aus. „Durch Züchtung können wir Insekten züchten, die effizienter auf Rohstoffen wachsen. Ich vergleiche es oft mit der Geflügel- und Schweinehaltung: Die genetische Selektion hat in den letzten 50 Jahren leistungsfähigere Hühner und Schweine hervorgebracht. Diese Möglichkeiten gibt es auch für Insekten.“

Schwarze Soldatenfliege
Die Schwarze Soldatenfliege ist eine gute Proteinquelle.