VITAle Kälber sind der Schlüssel zum Erfolg – auch in der Fresseraufzucht!

Die Entwöhnung der Kälber von der Milchtränke ist die heikelste Phase in der Bullenmast. Viele Bullenmäster machen die Aufzucht der ca. 80 kg schweren Kälber bis zum Fresser mit rund 210 kg zwar noch selbst, aber die Arbeitsteilung nimmt auch in der Rindermast zu.

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Die Entwöhnung der Kälber von der Milchtränke ist die heikelste Phase in der Bullenmast. Viele Bullenmäster machen die Aufzucht der ca. 80 kg schweren Kälber bis zum Fresser mit rund 210 kg zwar noch selbst, aber die Arbeitsteilung nimmt auch in der Rindermast zu.

So übernimmt auch Alexander Spier die Fresseraufzucht für die weiterführende Bullenmast. In seinem ruhig gelegenen und geräumigen Strohstall passen etwa 150 Fleckviehkälber, die er von einer bayrischen Auktion bezieht. Durch die langen Transportwege sind die Kälber bei der Ankunft oft geschwächt und müde, daher ist die Eingewöhnungsphase im neuen Stall von hoher Bedeutung für das Tier. An einer sorgfältigen Gesundheitsvorsorge und -überwachung mit konsequenten Hygienemaßnahmen führt deshalb kein Weg vorbei. Der Trend geht hier zum Rein-Raus-Verfahren mit Reinigung und Desinfektion und einer einwöchigen Stallruhe zwischen den Durchgängen, so auch bei Landwirt Spier.

Der Pansen muss sich erst entwickeln

Bisher sind die Kälber nur die im Magen verdaute Milch gewöhnt. Für die Bullenmast ist aber vor allem der Pansen für die Verdauung von Grundfutter von großer Bedeutung, die Pansenzotten sind bei Kälbern noch gar nicht soweit ausgebildet, als dass sie strukturreiches Futter verdauen könnten. Bei Alexander Spier bekommen die Tiere zu Anfang täglich 6 Liter Milch (VITA Milk Beef, 30% MMP) aus der Transpondertränke und, besonders wichtig, in den ersten drei Tagen ad libitum kleingehäckseltes Stroh, um die Bildung der Pansenzotten zu stimulieren. Abhängig vom Einstallgewicht, werden die Tiere etwa nach 15 Tagen schrittweise abgetränkt.

Fütterung ohne standardmäßige Maissilage

Des Weiteren bekommen seine Kälber eine Trocken-TMR und Heu ad libitum vorgelegt. Das spezielle an der TMR ist unser Ausgleichsfutter (AGF) „Fresser“, dieses enthält einen hohen Stärkegehalt und ist mit einer standardmäßigen Maissilage gleichzusetzen. Dadurch muss er keine zusätzliche Maissilage mehr herstellen und lagern. Zusätzlich zu diesem Futter wird ein pelletiertes Kälberkraftfutter (VITA Maxima Aufzucht), feingehäckseltes Gerstenstroh und unser Schmaussirup, ein flüssiges Ergänzungsfuttermittel für die Schmackhaftigkeit der Ration, dazu gemischt. Mit dieser Art von Fütterung erreicht der Landwirt bei seinen Kälbern durchschnittliche Tageszunahmen von 960 g bei einer etwa 40/50-tägigen Milchphase.

Durch die einfache und unkomplizierte Lagerung jeder einzelnen Komponente, kann Spier die Ration für die komplette Woche mischen und bis zum Vorlegen als fertige TMR zwischenlagern, was ihm eine Arbeitserleichterung verschafft. Die Gesamtkosten der Ration inklusive des Milchaustauschers belaufen sich auf 1,10 €/Tier/Tag.

Hooi

Tipp vom Landwirt

Durch das Erwärmen des Tränkewassers auf etwa 10 – 15 ˚C trinken die Tiere mehr, dadurch steigt auch die Futteraufnahme und die Verdaulichkeit des Futters steigt.

Das Ergebnis dieser Ration und des gesamten Managements ist beeindruckend, die Kälber sind agil, fit und ruhig. Es sind keine Anzeichen von Durchfall oder anderen Erkrankungen zu erkennen, die Tiere fühlen sich rundum wohl. Beim Gang durch den Stall fällt vor allem die Ruhe auf. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Tierverluste wider, denn Spier hat in den letzten 2 Durchgängen nur ein totes Tier zu verzeichnen gehabt. Das ist wirklich eine hervorragende Leistung, hier zeigt sich, dass sich der liebevolle und gewissenhafte Umgang mit den Tieren auszahlt.

Nach 55 bis 60 Tagen und einem Endgewicht von etwa 120 bis 130 kg verlassen die Tiere den Stall von Landwirt Spier und werden dem Bullenmäster übergeben.

Unser Fazit

Die Fresseraufzucht bildet den Grundstein für eine erfolgreiche und gesunde Bullenmast. Besonders die behutsame und akkurate Entwöhnung der Tiere von der Milch ist von hoher Bedeutung. Der Pansen muss durch genügend feines Stroh die Möglichkeit bekommen, die Pansenzotten ordnungsgemäß auszubilden, um sich an die neue, strukturreiche Ration zu gewöhnen, dies benötigt ein gutes Auge für die Tiere und deren Gesundheit.

Alexander Spier hat all diese kleinen aber wichtigen Stellschrauben im Blick und hat somit kerngesunde und zukunftsträchtige Tiere in seinem Stall! Einfach eine runde Sache!

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Kontaktieren Sie uns gern für weitere Infos!

Marcel Witthaut, Spezialberater Rindermast: T +49 (0)151 53937024
Susanna Montag, Total Feed Rind: T +49 (0)4447 808-146

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