Unruhige Bullen - wie kann man Stress vermeiden?

Unruhige Bullen bedeuten Stress, nicht nur für das Tier, auch der Landwirt leidet unter der Situation im Stall. Dieser Stress kann bei den Tieren zu einem höheren Erhaltungsbedarf führen, die Futteraufnahme nimmt ab und das Tier hat somit eine höhere Anfälligkeit für Infektionen. All dies mindert die Leistung der Bullen. In schlimmen Fällen ist auch der Totalausfall von einzelnen Tieren eine Folge von Stress.

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Doch woher rührt diese Unruhe? Was sind die Stressfaktoren, die auf die Tiere einwirken? Sowohl innere als auch äußere Faktoren spielen hier eine große Rolle. Neben der Rasse, den Haltungsbedingungen (Stall, Buchten, Gruppengröße) und dem Beschäftigungsangebot, ist vor allem die Fütterung eine der großen Stellschrauben beim Faktor Stress bei Bullen.

Bullen sind dem Menschen in vielen Dingen gar nicht so unähnlich, denn nur satte Bullen sind auch zufriedene Bullen. Tiere, die gelernt haben, dass überall das gleiche Futter mit der gleichen Qualität und Menge liegt, fressen ruhiger und entspannter.

Oft findet man aber eine ganz andere Situation in den Ställen vor – die Bullen selektieren am Futtertisch! Ranghöhere Tiere suchen sich das schmackhafteste Futter raus, rangniedere Tiere haben dann oft das Nachsehen, der Stress ist hier vorprogrammiert.

Die häufigsten Gründe für das Selektieren der Rinder sind:

  • Zu lange Futterpartikel: Faustregel – Partikel sollten nicht länger als Maulbreite sein,
  • Zu trockene Rationen, dadurch sinkt die Futterverdaulichkeit,
  • Mischwagen arbeitet nicht richtig (stumpfe Messer, Mischzeit,…).

Um eine Selektion des Futters zu vermeiden, sind folgenden Punkte zu beachten:

  • Erhöhen Sie die Mischdauer, ratsam sind hier 5 – 10 Minuten nachdem die letzte Komponenten hinzugefügt wurde.
  • Fügen Sie eine feuchte Komponente, wie z.B. Wasser, hinzu. Somit binden sich Pellets oder andere kleine Partikel an das Grundfutter. Eine Selektion wird so unterbunden.
  • Zusätzlich kann auch Melasse zu einer homogeneren Mischung verhelfen.
  • Futterpartikel (Gras/Stroh) sollten möglichst kurz gehalten werden. Faustregel – Maulbreite.
  • Der Einsatz einer Schüttelbox hilft hier, um die Struktur der Mischung zu ermitteln.

Durch diese Maßnahmen gibt man den Bullen die Möglichkeit immer an das gleiche Futter zu gelangen, egal an welchem Platz und zu welcher Zeit sie am Futtertisch stehen. Voraussetzung ist hier natürlich ein Fressplatzverhältnis von 1:1. Auch sollte zu jeder Zeit Futter vorliegen, sodass die Tiere keine Angst haben, hungern zu müssen, wenn sie nach dem Futter vorlegen nicht sofort zum Futtertisch gehen.

Auch eine hohe Menge an Futterharnstoff oder ein niedriger DCAB, erzeugt durch Rapsextraktionsschrot, kann ein Auslöser für Stress bei Bullen sein. Daher ist unser komplettes Optima-Sortiment frei von Harnstoff und bietet zusätzlich noch eine hohe Mineralisierung und Vitaminisierung.

Auch Hitzestress verursacht Unruhe!

Bei Temperaturen ab 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 60 % geraten Rinder in Hitzestress. In Ställen, die nicht auf solche Temperaturen eingestellt sind (Altställe ohne Lüftung, kein Sonnenschutz oder Ventilatoren), kann sich die Luft sehr schnell erhitzen. Die Buchten heizen sich so schnell auf, dass die Tiere anfangen zu schwitzen und unruhig werden. Daraus resultiert eine geringere Futteraufnahme und die Leistung der Tiere sinkt.

Fazit

Die Fütterung spielt nicht nur in Bezug auf tägliche Zunahmen eine große Rolle. Auch kann es bei falscher Fütterung zu unruhigen und gestressten Tieren kommen, die am Ende weniger Leistung erbringen können. Die Verhinderung der Selektion am Futtertisch ist eine große Stellschraube, um Ruhe in den Stall zu bekommen. Genauso ist der Faktor Hitzestress nicht zu unterschätzen.

Nur zufriedene und gesunde Tiere, die sich wohlfühlen, können höchste Leistungen erbringen. Auch für den Landwirt sind ruhige und vitale Bullen viel entspannter im Handling und machen mehr Spaß bei der alltäglichen Arbeit.

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