Studie zur Fütterung von langsam wachsenden Masthähnchen

Ein Interview mit Albert Dijkslag

Hallo Albert – Vielen Dank, dass du dir heute die Zeit für uns genommen hast. Magst du dich einmal selbst vorstellen?

Albert: Hallo! Ich bin Albert Dijkslag, habe an der Wageningen Universität studiert und arbeite seit 2001 in der Geflügelernährung. Momentan bin ich für diese Aufgabenfelder verantwortlich: Die Geflügelernährung in Deutschland und das Innovationsmanagement (Untersuchung und Entwicklung) für die gesamte ForFarmers Unternehmensgruppe.

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Geflügel
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Dieses Jahr hat das Innovationsmanagement eine Studie zur Fütterung von langsam wachsenden Masthähnchen durchgeführt. Was war der Anlass für diese Studie?


Albert: Der Trend geht tatsächlich immer mehr weg von der konventionellen Hähnchenmast und hin zu der Haltung von langsam wachsenden Tieren. Das wichtigste Argument dafür ist das Tierwohl. Langsam wachsende Tiere haben mehr Lebensraum, leben länger und sind im allgemeinen gesünder. Die Niederlande sind mit der Anzahl ihrer Konzepte für langsam wachsende Tiere etwas fortschrittlicher als alle anderen Nachbarländer. Dort gibt es eine Vielfalt von Konzepte mit unterschiedlichsten Merkmalen (Unterschiedliche Küken-Rassen, maximale Zunahmen, Besatzdichte und Haltungsform).

Bereits im letzten Jahr hat der niederländische Lebensmitteleinzelhandel einen weitgreifenden Entschluss gefasst: Frischgeflügel-Fleisch wird nur noch verkauft, wenn es aus einer Haltung, die von der Tierschutz-Organisation „Dierenbescherming“ klassifiziert und mit mindestens einem Stern für Tierwohl gekennzeichnet ist.

Albert Dijkslag

Was war das Ziel der Studie?

Albert: Wir wollten Einblicke in den Nährstoff-Bedarf einer optimal wachsenden Hubbard JA757 erlangen. Mit „optimal wachsen“ meinen wir: Ein effizientes Wachstum, ohne zu schnell zu wachsen und mit der höchstmöglichen Wirtschaftlichkeit für den landwirtschaftlichen Betrieb.

Wie genau wurde dies untersucht?

Albert: Wir haben in unserem Versuchsstall sechs unterschiedliche Futterkonzepte getestet. Neben der Kontrollgruppe gab es zwei weitere Gruppen. Eine Gruppe hat sich auf das Protein-Angebot in den verschiedenen Lebensphasen konzentriert. In der anderen Gruppe wurde ein konzentriertes und ein weniger konzentriertes Futter angeboten.

Diese drei Konzepte wurden in unserem ForFarmers-Versuchsstall mit insgesamt 60 kleinen Einheiten je 2 m2 getestet. Damit wurde jedes Konzept insgesamt 10 Mal wiederholt. Durch die Anzahl dieser Wiederholungen, war es möglich eine fundierte, statistische Analyse durchzuführen.

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Was sind die Ergebnisse der Studie?

Albert: Insgesamt konnten wir drei bedeutende Ergebnisse erzielen.

  1. Für die Mittelmastphase wurde der optimale Protein-Gehalt gefunden, um die Wachstumskurve und Futterverwertung zu verbessern.
  2. Des Weiteren konnte in der Endmastphase entdeckt werden, dass der Protein-Gehalt im Futter nicht reduziert werden muss. Ein zu niedriger Protein-Gehalt in der Endmastphase hat zu einer schlechteren Futterverwertung und verminderten Wirtschaftlichkeit geführt.
  3. Zu guter Letzt hat unsere Analyse ergeben, dass ein etwas weniger hoch konzentriertes Futter einen höheren Futtergewinn pro Masthähnchen mit sich bringt (trotz einer schlechteren Futterverwertung).

Wie profitieren ForFarmers-Kund:innen von den Ergebnissen?

Albert: Mit den Ergebnissen unserer Studie kann ForFarmers die Fütterungsstrategien für Masthähnchen stetig verbessern. Hiermit können ForFarmers-Kund:innen die Wirtschaftlichkeit erhöhen. Es ist auch wichtig an zu merken, dass eine niedrige Futterverwertung nicht den höchsten Futtergewinn mit sich bringt. Speziell bei den derzeitigen Futterkosten, ist dies wichtig zu beobachten.

Vielen Dank für deine Zeit, Albert!

Sie interessieren sich für unsere Studie und möchten mehr erfahren? Dann kontaktieren Sie Herrn Albert Dijkslag via Mail: albert.dijkslag@forfarmers.eu

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