"Wie viele Lebensmittel verschwenden wir eigentlich in unserer Gesellschaft?" Mit dieser Frage kommen Jan Fledderus (Lead Nutritionist) und Evelien Alderliesten (Innovation Manager Piglets) von ForFarmers sofort auf die Bedeutung von zirkulären Rohstoffen im Rahmen des Themas Nachhaltigkeit zu sprechen. Um diese Verschwendung zu bekämpfen, erforscht ForFarmers die Verwendung von Restströmen im Tierfutter, auch bekannt als Nebenprodukte. Jan und Evelien sehen viele Möglichkeiten: "Als Allesfresser sind Schweine durchaus in der Lage, Reststoffe in hochwertiges Eiweiß zu verwandeln."
"Man kann zirkuläre Rohstoffe in zwei Gruppen einteilen", erklärt Jan. "Erstens gibt es Produkte, die für den menschlichen Verzehr produziert wurden, aber für diesen Zweck aussortiert worden sind. Denk an Brot, das sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat. Diese Produkte können als Tierfutter noch sehr wertvoll sein. Zweitens gibt es Restströme. Diese entstehen bei der Herstellung anderer Hauptprodukte, wie z. B. Biertreber, der bei der Bierherstellung anfällt."
Evelien: "Das Beste ist, wenn man diese Produkte in hochwertige Eiweißprodukte umwandeln kann. Schweine können das mit fast allen Nebenprodukten tun, was sie zu einem idealen Recycling-Tier macht, das im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung von großem Wert ist." Laut Jan wird diese Rolle des Schweins innerhalb des Sektors als stolze Speerspitze der Nachhaltigkeit gesehen, die es zu propagieren und auszubauen gilt. Deshalb wird viel Forschung über die Einsatzmöglichkeiten von Kreislaufrohstoffen im Schweinefutter betrieben, vor allem in Zusammenarbeit mit anderen Futtermittelherstellern.
Jan: "Innerhalb der niederländischen Vereinigung für Futtermittelforschung (VDN) arbeiten wir mit der Universität Wageningen an dem mehrjährigen Projekt 'Feed-4-Foodure'. Das zentrale Thema dabei ist: 'Wie können wir einen hohen Anteil an Kreislaufrohstoffen in Tierfutter einbauen?' Durch das Testen von Futtermitteln mit Kreislaufrohstoffen, insbesondere bei Geflügel und Schweinen, untersuchen wir die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Damit wir auch in Zukunft mit dieser Art von Rohstoffen in Futtermitteln berechenbare Ergebnisse und gesunde Tiere produzieren können."
Evelien gibt ein Beispiel dafür, wie diese Studien aussehen: "Wir wollten einen gängigen Rohstoff im Ferkelfutter durch Nebenprodukte ersetzen. Diese enthalten jedoch einen hohen Zuckergehalt. In einem Versuch haben wir Futtermittel mit unterschiedlichen Anteilen des Nebenprodukts getestet. So konnten wir anhand von Kotproben feststellen, dass ein zu hoher Anteil dieses Nebenprodukts zu Durchfall führt, was wir im Stall nicht sehen wollen. Auf dieser Grundlage beginnt man, die Zusammensetzung des Futters anzupassen und zu optimieren. Dieses Wissen ist für unsere Kunden enorm wichtig."
Die Entwicklung von Wissen und Möglichkeiten rund um die Verwendung von Kreislaufrohstoffen und eine positive Sicht auf das Schwein als Kreislauf-Superstar sind laut Jan und Evelien wichtige Voraussetzungen für die Optimierung der Nachhaltigkeit von Futtermitteln. "Dabei sollten wir nicht vergessen, dass dies eine der Säulen der Nachhaltigkeit ist. Wenn du am Drehknopf für zirkuläre Rohstoffe drehst, wirkt sich das zum Beispiel auch auf den CO2-Fußabdruck oder die Stickstoffemissionen deines Futters aus. Das Schöne und Starke ist, dass wir in den Niederlanden dieses Wissen im Interesse des gesamten Sektors gemeinsam aufbauen. Darauf sollten wir sehr achten", schließt Jan stolz ab.
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