Je genauer Sie wissen, welchen Nährstoffgehalt Ihre Rohstoffe haben, desto besser können Sie den Ergänzer auf Ihre Futterration abstimmen. Und das kommt nicht nur den Tageszunahmen, der Darmgesundheit und der Fleischqualität zugute sondern wirkt sich auch positiv auf die Futterkosten aus. Wir befragten Patricia Becker, Manager des Nutrition & Innovation Centres Schwein (NIC) bei ForFarmers.
„Die Rationen und somit auch die Ergänzer werden auf der Grundlage einer Bandbreite von Rohstoffprozentsätzen in Kombination mit Nährstoffanforderungen wie EW-Wert, Rohproteingehalt, darmverdauliches Lysin (eine wichtige Aminosäure) usw. optimiert. Der Nährwert eines Rohstoffs wie Mais oder Gerste kann zwischen Ernten und Regionen allerdings erheblich schwanken. Das Schwein benötigt jedoch in jeder Wachstumsphase einen spezifischen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen.
Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Nutreco und dem Forschungsinstitut Schothorst haben wir Zugriff auf eine umfangreiche Datenbank, die eine Vielzahl von Rohstoffdaten beinhaltet. So wissen wir deutlich genauer, welche Nährstoffe die einzelnen Rohstoffe beinhalten und womit wir rechnen müssen. Für die Futteroptimierung halten wir uns bezüglich des Nährstoffgehalts eines jeden Futters strikt an die Anforderungen und können die Rohstoffmargen breiter gesetzt werden.“
„Der Vorteil liegt auf der Hand. Das Ergebnis unseres umfangreichen Wissens bezüglich des Rohstoff- und Nährstoffwissens ist, dass unsere Futtersorten deutlich besser auf die Bedürfnisse der Schweine abgestimmt sind. Das führt zu einem besseren Wachstum und einer guten Schlachtkörperqualität, aber auch zu schärferen Futterkosten."
„Wenn Sie den Nährstoffbedarf des Schweins kennen und den Nährstoffgehalt der einzelnen Futterkomponenten, können Sie die Ration mit den am besten geeigneten Komponenten zu den niedrigsten Kosten zusammenstellen. Zudem sind Sie weniger abhängig von der Verfügbarkeit der Rohstoffe. Wenn beispielsweise ein Teil der Ernte wegen einer zu hohen Mykotoxinbelastung wegfällt und die Preise anziehen, ist ein Wechsel zu alternativen Rohstoffen einfacher."
„Neben dem Nährstoffbedarf verwenden wir natürlich immer noch eine maximale Bandbreite im Rohstoffanteil. Auf diese Weise vermeiden wir große Schwankungen in der Zusammensetzung zwischen den einzelnen Futterlieferungen", versichert Beckers den Schweinehaltern. “Darüber hinaus haben wir bei Tempo Pigs umfangreiche Untersuchungen zur möglichen Wirkung von Futter mit extremen Unterschieden in den Rohstoffzusammensetzungen durchgeführt. Aus diesen Tests schien die Futteraufnahme zu steigen. Die Schweine mussten sich nicht an einen anderen Futtergeschmack gewöhnen. Offensichtlich macht Essenswechsel nur Essen!"
Beckers nickt: „Die Unterschiede bei dem Nährstoffgehalt sind bei Nebenprodukten deutlich größer. Deshalb führen wir immer mehr Analysen zu Nebenprodukten durch und testen auf mögliche Risiken und Nährwerte. So können unsere Spezialberater für die Schweinehaltung die optimale Ration noch genauer zusammenstellen", schließt sie.
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