Fütterungsstrategien gegen Streptokokken

Streptokokken sind ein zunehmendes Problem in der Schweinehaltung, vor allem Sauen und Ferkel sind betroffen. Die Mütter infizieren ihre Ferkel in der Regel schon bei Geburt. Allerdings sind auch orale Übertragungen oder Übertragungen von „Nase zu Nase“ möglich. Grundsätzlich befinden sich Streptokokken ganz natürlich in der Umgebung der Schweine, gefährlich wird das Bakterium nur, wenn das Immunsystem zu schwach ist, sich dagegen zu wehren.

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Was sind die Symptome einer Streptokokken-Infektion?

Erste Anzeichen sind oftmals eine plötzlich auftretende gehäufte Mortalität im Stall, meistens sind davon sogar die „besseren“ Ferkel betroffen. Fieber, Koordinationsprobleme, verdrehte Augen und ein Schiefhalten des Kopfes, Zittern, Krämpfe gehören zu den Symptomen. Im letzten Stadium der Krankheit liegen die Ferkel häufig nur noch seitlich am Boden.

Interessant ist, dass Streptokokken-Infektionen auch zum Beispiel durch Absetzstress – über einen sogenannten „leaky gut“ – befördert werden können. Dabei wird die Darmschleimhaut (z.B. durch eine E. coli Infektion) löchrig und durchlässig für Bakterien und ihre Giftstoffe, die dann im Körper weitere Krankheiten auslösen und das körpereigene Immunsystem auf Trab halten können. Co-Infektionen, wie PRRS und Influenza, begünstigen ebenso die Anhaftung von Streptococcus suis.

ForFarmers Studien zu Streptokokken

ForFarmers untersuchte in einer neuen Studie, welche Fütterungsstrategien helfen könnten, den Streptokokken-Druck bei abgesetzten Ferkeln zu senken. Hierzu wurden sowohl Laborexperimente als auch Versuche im Stall durchgeführt. Bei den Praxisversuchen wurde beispielsweise getestet, das Futter anzusäuern und so den pH-Wert im Magen zu reduzieren, um das Streptokokken-Problem einzudämmen. Eine weitere Möglichkeit bietet der Einsatz von Futterzusätzen mit antibakteriellen Eigenschaften. Außerdem wurde untersucht, ob die Reduktion von sogenannten „Trägerstoffen“, wie zum Beispiel Malzzucker, helfen kann.

Welche Fütterungsstrategien helfen also (neben der Reduzierung von Stress), um das Problem in den Griff zu bekommen?

  • „Absetzknick“ und „Überfressen“ sind zu vermeiden.
  • Krümel- und Mehlstruktur beugen einem „Überfressen“ vor. Eine gröbere Vermahlung untersützt dabei noch die Schutzfunktion des Magens.
  • Ein niedriger pH-Wert macht Krankheitserreger unschädlich.
  • Eine Ansäuerung des Tränkewassers fördert die Verdauung.
  • Futterzusätze zur Stärkung des Darms und der Immunabwehr können helfen.
  • Es gilt, eine Proteinfermentierung im Dickdarm zu vermeiden.
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