Absetzgewichte in wenigen Schritten erhöhen

Ein gutes Absetzgewicht ist eine wichtige Voraussetzung für ein reibungsloses Absetzen und die spätere Wachstumsphase des Ferkels. Doch was ist ein gutes Absetzgewicht und wie vermeiden Sie eine zu große Varianz innerhalb der Würfe?

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Ferkel

Normen für Absetzgewichte von Ferkeln

Ferkel, die mit 3 Wochen abgesetzt werden, brauchen mehr Aufmerksamkeit als später abgesetzte Ferkel. Die Gründe dafür sind vor allem folgende:

  • Die Darmwand, das Darmepithel, ist in einem Absetzalter von 28 Tagen besser entwickelt und besitzt längere Darmzotten. Das sind die „Finger“ der Darmwand, die die Nährstoffe aufnehmen. Dadurch ist das Ferkel besser in der Lage, das Futter zu verdauen.
  • Außerdem ist die Enzymproduktion von Ferkeln mit einem Alter von 28 Tagen weiter fortgeschritten, sodass ihr Verdauungssystem pflanzliche Nährstoffe besser abbauen kann.
  • Ein dritter Vorteil des Absetzens mit 28 Tagen ist der größere Prozentsatz an Ferkeln im Wurf, der vor dem Absetzen bereits festes Futter aufgenommen hat.
  • Neben dem Absetzgewicht pro Ferkel ist die Einheitlichkeit eines Wurfes ebenfalls von großer Bedeutung. Wenn 13 Ferkel durchschnittlich 7 kg wiegen, variierend von 4,5 bis 9 kg, dann wird es für die leichtesten Ferkel rund um das Absetzen schwer. Um einheitliche Würfe mit einem guten Absetzgewicht zu erreichen, ist neben dem Beifüttern der Ferkel eine hohe Milchgabe der Sau von Bedeutung.

Ferkel, die leichter als 5 kg sind, können Sie besser noch etwas länger bei einer Ammensau belassen, um diese Ferkel zusätzlich zu unterstützen.

Absetzgewicht ferkel

Wie erhöhen Sie die Futteraufnahme rund um das Absetzen?

Die Futteraufnahme rund um das Absetzen ist ein heikler Moment. Was können Sie tun, um einen Rückgang der Futteraufnahme zu vermeiden?

  • Beginnen Sie so früh wie möglich mit der Anfütterung.
    Beginnen Sie spätestens fünf Tage vor dem Absetzen mit der Fütterung von Absetzfutter. Das Ferkel ist dann nach dem Absetzen bereits daran gewöhnt.
  • Stellen Sie mindestens einen zusätzlichen Futtertrog in die Bucht.
    Wenn die Ferkel in der neuen Umgebung ankommen, ist es wichtig, dass sie sich so schnell wie möglich zu Hause fühlen und mit dem Fressen beginnen. Stellen Sie deshalb in der ersten Woche nach dem Absetzen, neben den regulären Futtertrögen, einen runden Extra-Trog mit Absetzfutter in die Bucht. Die Ferkel sind es gewohnt gleichzeitig mit ihren Wurfgeschwistern bei der Mutter zu trinken. Ein runder Futtertrog regt dieses Verhalten an. Ideal wäre es, wenn dazu noch ein zweiter Extra-Trog mit Wasser aufgestellt wird. Füllen Sie die runden Tröge mehrmals täglich mit frischem Futter und Wasser, damit die jungen Ferkel mehr Futter aufnehmen.
  • Füttern Sie häufig kleine Mengen.
    Füttern Sie mehrere kleinere Portionen Absetzfutter, am besten vier Mal pro Tag. Dies stimuliert die Futteraufnahme der Ferkel.
  • Bieten Sie verschiedene Futterstrukturen an.
    Für die Darmstimulation ist es von Vorteil, wenn Sie verschiedene Futterstrukturen anbieten. Strukturreiches Ergänzungsfutter steigert die Futterakzeptanz und bietet den Ferkeln Abwechslung und Beschäftigung. Unsere Fütterungsempfehlung für den optimalen Erfolg ist das VIDA Müsli. VIDA-Müsli können Sie ab dem 10. Lebenstag bis 5 Tage nach dem Absetzen füttern.
  • Schaffen Sie geräumige Fressplätze.
    Auch bei den regulären Futtertrögen ist es wichtig, dass es ausreichend viele und gut zugängliche Fressplätze gibt, sodass die Ferkel zusammen fressen können.
  • Sorgen Sie für Trinkwasser ad libitum.
    Neben dem Futter ist sauberes und unbegrenzt verfügbares Trinkwasser ein Muss, um die Futteraufnahme zu stimulieren. Ferkel nehmen in den ersten Tagen nach dem Absetzen meistens zu wenig Wasser auf, was sich negativ auf die Futteraufnahme auswirkt. Eine zusätzliche Gabe von Wasser, zum Beispiel über einen Extra-Trog, trägt in den ersten Tagen nach dem Absetzen zu einem besseren Start bei. Prüfen Sie regelmäßig die Trinkwasserqualität. Spülen Sie die Wasserleitungen einmal gut durch, bevor die Ferkel in den Ferkelaufzuchtstall kommen. Stehendes Wasser sorgt für einen Biofilm in den Leitungen und die Möglichkeit des Wachstums unerwünschter Organismen.
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