Tipps von Ihrem Berater22-4-2021
Vor 20 Jahren umfasste ein Wurf im Mittel 11 lebend geborene Ferkel. Jetzt ist das anders. Entwicklungen in Genetik, Futter, Gesundheit und das Wissen über Schweine führen heute zu durchschnittlichen Wurfgrößen von über 15 Ferkeln. Wie steuern wir mit Futter auf mehr lebend geborene Ferkel? Und wie sorgen wir dafür, dass Sie diese Ferkel auch absetzen? Unser technischer Sauenspezialist Robbert Jacobs erklärt Ihnen, was dabei wichtig ist.
Mehr reife Eizellen
„Eine höhere Anzahl lebend geborener Ferkel beginnt, neben einer guten Jungsauenaufzucht, immer in der letzten Säugeperiode“, erklärt Robbert. Durch seine jahrelange Erfahrung als Spezialist in der Sauenfütterung und -haltung, weiß er, wovon er spricht. „Durch einen glatten Übergang von Trächtigkeits- auf Lakationsfutter starten die Sauen nach der Geburt viel besser. Ein reibungsloser Start mit minimalem Konditionsverlust in der Laktation verbessert den Eisprung im nächsten Zyklus. Rohfaser spielt hier eine entscheidende Rolle bei der Umstellung“, weiß der Spezialist. „Spezifische Faserkomponenten in der Trächtigkeit, die im gleichen Verhältnis auch im Säugefutter eingesetzt werden, ermöglichen eine einfache Umstellung der Verdauung. In der Abferkelung sehen Sie fitte Sauen, die schnell auf eine hohe Milchleistung kommen und gut fressen. Dadurch reifen in der zweiten Hälfte der Säugeperiode mehr und bessere Eizellen für den kommenden Wurf heran.“
Schnelle Rekonditionierung nach dem Absetzen
Nach dem Absetzen und der (mit speziellem Flushfutter unterstützten) Besamung, liegt der Fokus auf der ersten Phase der Trächtigkeit und der dort stattfindenden Wiederauffütterung. „Während der Säugephase tritt unvermeidlich ein Konditionsverlust auf“, erklärt Robbert. „Sicher bedingt durch die heutigen Wurfgrößen, aber auch von der Natur vorherbestimmt, weil die Sau immer einen Teil der eigenen Körperreserven für den Nachwuchs ‚opfert‘.“ Eine schnelle Wiederherstellung der Kondition ist förderlich für die Einnistung der neuen Embryonen. Mit dem richtigen Verhältnis von Aminosäuren (die Bausteine für Eiweiß, die nötig sind für das Muskelwachstum) im Vergleich zur Energieversorgung im Tragefutter, baut die Sau schneller wieder ihre ursprüngliche Muskelmasse auf und legt benötigte Körperreserven in Form von Rückenspeck an. Dadurch entwickeln sich die Föten in der Gebärmutter uniform und resultieren in mehr und besseren Ferkeln zur Geburt.“ So erklärt Robbert die 0,3 extra lebend geborenen Ferkel je Wurf bei ForFarmers-Kunden. „Außerdem haben wir spezielle Futterzusätze, um das Geburtsgewicht und das Wachstum der Ferkel zu fördern. Das Angebot spezifischer Aminosäuren ist angepasst an den unterschiedlichen Bedarf der Jungsauen und Sauen für Muskelaufbau, fetales Wachstum und die Milchproduktion.“