Unruhige Bullen bedeuten Stress, nicht nur für das Tier, auch der Landwirt leidet unter der Situation im Stall. Dieser Stress kann bei den Tieren zu einem höheren Erhaltungsbedarf führen, die Futteraufnahme nimmt ab und das Tier hat somit eine höhere Anfälligkeit für Infektionen. All dies mindert die Leistung der Bullen. In schlimmen Fällen ist auch der Totalausfall von einzelnen Tieren eine Folge von Stress.
Doch woher rührt diese Unruhe? Was sind die Stressfaktoren, die auf die Tiere einwirken? Sowohl innere als auch äußere Faktoren spielen hier eine große Rolle. Neben der Rasse, den Haltungsbedingungen (Stall, Buchten, Gruppengröße) und dem Beschäftigungsangebot, ist vor allem die Fütterung eine der großen Stellschrauben beim Faktor Stress bei Bullen.
Bullen sind dem Menschen in vielen Dingen gar nicht so unähnlich, denn nur satte Bullen sind auch zufriedene Bullen. Tiere, die gelernt haben, dass überall das gleiche Futter mit der gleichen Qualität und Menge liegt, fressen ruhiger und entspannter.
Oft findet man aber eine ganz andere Situation in den Ställen vor – die Bullen selektieren am Futtertisch! Ranghöhere Tiere suchen sich das schmackhafteste Futter raus, rangniedere Tiere haben dann oft das Nachsehen, der Stress ist hier vorprogrammiert.