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Herbstkrankheit "Maisfieber"

Tipps For Farmers Tipps For Farmers17-9-2019

Der Herbst nähert sich, die Sonne geht früher unter und im Sonnenuntergang sieht man große Traktoren, die „wie verrückt“ 24/7 das Mais ernten.
Jetzt ist die Zeit erreicht, in der das „Maisfieber“ grassiert: Landwirte und Landwirtinnen fiebern der Maisernte entgegen.

Allerdings sorgt die Hitze und Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands für Verluste. Die Bestände haben sich verschlechtert, sodass Einbußen in der Erntewirtschaft zu erwarten sind. Satelliten-Daten von Kleffmann CropAgrar* zufolge sind die Verluste in Sachsen mit 11,5 % und Sachsen-Anhalt mit 13,4 % sehr groß. Bundesweit lag der Totalverlust bei nur 2,04 Prozent. Die Prognosen für dieses Jahr fallen ähnlich aus.
Der ausschlaggebende Grund ist die ungleichmäßige Niederschlagsverteilung sowie die spät gesäten Maisflächen, die besonders unter der ersten Hitzewelle dieses Sommers litten.
Die Pflanzen, auch wenn sie noch relativ grün erscheinen, weisen in Blättern und Stängeln wenig Wasser auf. Das hat die Folge, dass die Pflanzen sehr schnell auch im Blattapparat absterben.
 

Afbeelding: 0053_maisoogst_jpg

Bestimmen Sie den richtigen Moment in 3 Schritten

Aus Sicht von ForFarmers wird mit 36 bis 38 % Gesamt-Trockenmasse für Silomais in Kombination mit einer optimalen Stärkemenge eine optimale Ration erreicht. Bei Stärke ist es besser, ein maximal reifes Getreide zu verwenden, aber das kann manchmal zu einer zu hohen Gesamttrockenmasse führen. Deshalb ist es wichtig, sowohl den Stamm als auch die Blätter und den Kolben auf Trockenmasse zu untersuchen.

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Schritt 1: Beurteilung der Trockenmasse von Stamm und Blatt

Die ganze Pflanze ist noch grün und die Feuchtigkeit läuft aus dem Stamm heraus

18%

Pflanze 3/4 grün und die Stängel sind noch feucht

21%

Halbgrüne Pflanzen und praktisch trockener Stiel 

27%

Pflanze 1/4 grün und Stiel völlig trocken

27%

Keine grünen Teile mehr pflanzen (die Ernte scheint tot zu sein)

30%

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Schritt 2: Beurteilung des Trockenmassegehalts des Kolbens

Der Trockenmassegehalt des Kolbens kann mit Hilfe der Milchlinie geschätzt werden. Die Milchlinie ist die Trennung zwischen der festen Stärke und dem Milchanteil. Die Milchlinie lässt sich am besten an einem Korn aus der Mitte des Kolbens erkennen. Um die Stärke optimal zu nutzen, warten Sie, bis sich die "schwarze Schicht" (Korkschicht) zu verfärben beginnt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Kern maximal mit Stärke gefüllt ist.

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Schritt 3: Kombinieren und Bestimmen des Trockenmassegehalts

 

                          Trockenmassegehalt von Stamm und Blatt (%)

 

18

21

24

27

30

Trockenmassegehalt in % Kolben

Gesamttrockenmassegehalt (Stamm + Blatt + Kolben) (Anteil Kolben 50 %)

35

24

26

28

30

32

40

25

28

30

32

34

45

26

29

31

34

36

50

26

30

32

35

38

55

27

30

33

36

39

60

28

31

34

37

40

65

28

32

35

38

40

 

*Quelle: Maisbestände im Osten katastrophal, Kleffmann CropRadar (agrarzeitung.de, Steffen Bach, 03.09.2019)