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Hitzestress bei Legehennen - Was ist zu tun?

Saisonale Tipps Saisonale Tipps20-4-2020

Während Menschen über Schweißdrüsen ihre Körperwärme regulieren, können sich Vögel nur per Schnabelatmung kühlen. Sie schwitzen nicht. Das Federkleid der Tiere wirkt dazu wie ein Mantel, den sie nicht ablegen können. Problematisch wird das bei sehr hohen Temperaturen, wie sie in Deutschland im Sommer üblich geworden sind. Denn hohe Außentemperaturen und Luftfeuchtigkeit sowie eine fehlende Abkühlung in der Nacht verursachen Hitzestress bei den Vögeln. 

Legehennenhalter verzeichnen dann eine sinkende Legeleistung, abnehmende Eigewichte und eine geringere Stabilität der Eischale. Ebenso steigt die Rate von Krankheits- und Mortalitätsfällen an. Auch langfristig können sich Veränderungen im Hormonhaushalt ergeben.

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Tipp 1: Rechtzeitige Abfrage der Klimadaten

Die kritische Obergrenze für Geflügel liegt bei Enthalpiewerten in der Außenluft von 67 kJ / kg und mehr. Landwirte können sich beim Deutschen Wetterdienst über problematische Wetterlagen informieren.

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Tipp 2: Ständige Überwachung der Stalltechnik

Überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit von Lüftungs-, Tränke- und Fütterungstechnik. Achten Sie auf die richtige Luftgeschwindigkeit. Erhöhen Sie das Luftvolumen, abgestimmt auf die Anzahl der Tiere.

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Tipp 3: Rechtzeitige Erhöhung der Ventilationsrate im Stall

Die Lüftungseinrichtungen müssen so konzipiert sein, dass ein ausreichender Luftaustausch im Tierbereich gewährleistet ist. Die zu ergreifenden Maßnahmen variieren je nach Stalltyp.

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Tipp 4: Einsatz von Kühlungssystemen

Durch die Befeuchtung der Zuluft und/oder Stallluft (nur sinnvoll bei geringer Außenluftfeuchte) kann eine weitere Absenkung der Stalltemperatur um bis zu 5 °C bei gleichzeitiger Staubbindung erreicht werden.

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Tipp 5: Anpassung der Managementmaßnahmen

Die Fütterung sollte in den frühen Morgen- und Abendstunden erfolgen, wenn der Stall noch bzw. wieder kalt ist. Selektives Fressen ist möglichst zu unterbinden. Der Zugang zu frischem und sauberem Wasser muss ständig gewährleistet sein. Wichtig auch, die Tränke regelmäßig zu spülen. Die Ausstallung sollte in den kühleren Nacht- oder Morgenstunden erfolgen.

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Tipp 6: Einsatz von Futtermittelzusätzen

Da hohe Temperaturen häufig einen Rückgang der Futteraufnahme zur Folge haben, kann die Versorgung mit Nährstoffen schnell in Schieflage geraten. In Absprache mit dem Tierarzt können Elektrolyte und Vitamin C über das Tränkwasser gegeben werden. Dadurch kann das Säure-Basen-Gleichgewicht der Tiere unterstützt werden.